Luther was here
From Annaburg to Zerbst
Martin Luther – Eisleben, Mansfeld and Wittenberg are inseparably intertwined with the life and work of Martin Luther. Luther was born and died in Eisleben. He spent his childhood in Mansfeld. He worked for almost 38 years as a Bible professor, preacher and Reformer in Wittenberg. But what do Naumburg, Merseburg and Zeitz; Dessau, Zerbst and Wörlitz; Stolberg (Harz), Annaburg and Prettin have to do with Luther? “Luther was here” is using the 500th anniversary of the Reformation as a reason to draw attention to all those places in Saxony-Anhalt where Martin Luther actually spent time, allegedly spent time and which are linked to the legends surrounding Luther.
This website offers you brief information, pictures and quotes sources on all of Luther’s places in Saxony-Anhalt. The maps help you to orientate. The chronology helps you to follow the journey of Luther from his birth to his death, and to put the different places into context. This creates a trail of places and stories which invite you to explore Saxony-Anhalt, the “Cradle of the Reformation”.
“Luther was here” is a project partnered by the State Office for the Preservation of Historical Monuments and Archaeology in Saxony-Anhalt and the Investment and Marketing Corporation of Saxony-Anhalt".
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Am 23. Januar 1546 war Luther, begleitet von seinen drei Söhnen, in Wittenberg zu einer Reise nach Eisleben aufgebrochen. Er wollte Streitigkeiten der Mansfelder Grafen schlichten. Das strenge Winterwetter und sein schlechter Gesundheitszustand machten die Reise, die über Bitterfeld und einer Legende zufolge auch über Landsberg führte, beschwerlich. Aufgrund von Hochwasser musste man drei Tage in Halle ausharren. Kurz bevor Luther am 28. Januar Eisleben erreichte, erlitt er bei Unterrißdorf einen Schwächeanfall. Am 18. Februar 1546 starb Luther in Eisleben. Über 4000 Trauende nahmen in der St. Andreaskirche Abschied von ihm. Vor seinem Tod hatte Luther vier Mal von der Kanzel dieser Kirche gepredigt.
Auf einer Anhöhe hinter dem spätgotischen Rathaus gelegen, erhebt sich die Eisleber St. Andreaskirche. Mit ihren beiden Westtürmen und dem mächtigen Nordturm bildet sie das markanteste Gebäude der Stadtsilhouette. Die dreischiffige Hallenkirche entstand im Laufe des 15. Jahrhunderts an Stelle eines spätromanisch-frühgotischen Vorgängerbaus.
Die reiche künstlerische Ausstattung erhebt die St. Andreaskirche zu einer bedeutenden Stätte der Reformationsgeschichte und Luthererinnerung. Zugleich ist sie ein lebendiger Ort der Verkündigung des Wortes Gottes. Neben dem monumentalen spätgotischen Flügelaltar sind vor allem die zahlreichen Grabdenkmale und Epitaphien der Grafen zu Mansfeld-Vorderort hervorzuheben, die die Kirche seit dem frühen 16. Jahrhundert als Grablege nutzten. Zu den Meisterwerken der mitteldeutschen Renaissanceplastik zählt das im nördlichen Nebenchor befindliche Grabmal des Grafen Hoyer VI. Dieser so genannte Kenotaph trägt eine Bronzeplatte, die den 1540 verstorbenen Adligen als vollplastische Figur in einem Harnisch zeigt. Graf Hoyer war bis zu seinem Tod ein Gegner der Reformation geblieben. Ursprünglich befand sich das Grabmal im Mittelschiff der Kirche, also zu Füßen Martin Luthers, der hier am 31. Januar sowie am 2., 7. und 15. Februar 1546 von der nahezu unverändert erhaltenen und bis heute benutzen Kanzel seine letzten vier Predigten hielt.
Das Ende seines Lebens vor Augen, berührte Luther in diesen Predigten noch einmal die zentralen Punkte, die gut 30 Jahre zuvor Ausgangspunkt seiner neuen Lehre gewesen waren. Er unterstrich die Bedeutung, die Jesu Christi für eine wahre christliche Kirche habe. Nicht die Befolgung von Gesetzen noch das Verrichten guter Taten seien dem Menschen nützlich, sondern allein das Wissen um die Liebe Christi und die Gnade Gottes. Luther ging es zugleich darum, seinen Christusglauben gegen Paptisten, Türken und Juden abzugrenzen. Insbesondere in den Juden, die damals in dem kleinen Dorf Rißdorf nahe Eisleben unter dem Schutz der Grafenfamilie lebten, erkannte er Widersacher, die den Fortbestand der evangelischen Kirche gefährdeten. Mit der „Vermanung wider die Juden“ rief er seine Landesherren und die Mansfelder Bevölkerung dazu auf, die Juden zu vertreiben.
In seiner letzten Predigt am 15. Februar 1546 schloss Luther, einem Vermächtnis gleich, mit der Aufforderung an die Gemeinde, sich an Christi Wort zu halten: „Du bist allein mein lieber Herr und Meister, ich bin dein Schüler. Das und viel mehr were von diesem Evangelio weiter zu sagen. Aber ich bin zu schwach. Wir wollens hie bey bleiben lassen.“
Luther starb am 18. Februar 1546 im Haus des Eisleber Stadtschreibers Johann Albrecht am Markt. Am Nachmittag des folgenden Tages wurde sein Leichnam unter Glockengeläut und begleitet von zahlreichen Grafen und Herren in den Chor der St. Andreaskirche getragen. Justus Jonas, sein langjähriger Mitstreiter und seit 1541 Prediger an der Marienkirche in Halle, hielt unter großer Anteilnahme der Eisleber Bevölkerung eine Leichenpredigt, in der er vor allem Luthers Leistung als Prediger und Ausleger der Heiligen Schrift würdigte. Diese Predigt und auch der von Jonas mitverfasste Bericht über Luthers friedliches und gottgetrostes Sterben wurden umgehend veröffentlicht, um den von altgläubiger Seite gestreuten Gerüchten über einen elenden und plötzlichen Tod des Reformators entgegenzuwirken.
Fast wäre Luther auch in Eisleben begraben worden, hätte Kurfürst Johann Friedrich nicht darauf bestanden, den Leichnam nach Wittenberg zu überführen, um ihn schließlich am 22. Februar 1546 in der Wittenberger Schlosskirche zu beerdigen.
Luthers vier letzte Predigten sowie seine „Vermanung wider die Juden“ sind abgedruckt in: D. Martin Luthers Werke. Kritische Gesamtausgabe, Bd. 51. Weimar 1914, S. 148–196.
Christof Schubart: Die Berichte über Luthers Tod und Begräbnis. Texte und Untersuchungen. Weimar 1917.
Irene Roch-Lemmer: Andreaskirche Lutherstadt Eisleben. München 2007.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober
Montag bis Samstag 10.00 bis 16.00 Uhr
Sonntag und an Feiertagen 11.30 bis 16.00 Uhr
Kontakt:
Evangelische Kirchengemeinde
St. Andreas-Nicolai-Petri
Andreaskirchplatz 11
06295 Lutherstadt Eisleben
Telefon: 03475 / 60 22 29
E-Mail: ev_pfarramt_anp_lu_eisleben@web.de
Internet: www.kirche-in-eisleben.de