Luther was here
From Annaburg to Zerbst
Martin Luther – Eisleben, Mansfeld and Wittenberg are inseparably intertwined with the life and work of Martin Luther. Luther was born and died in Eisleben. He spent his childhood in Mansfeld. He worked for almost 38 years as a Bible professor, preacher and Reformer in Wittenberg. But what do Naumburg, Merseburg and Zeitz; Dessau, Zerbst and Wörlitz; Stolberg (Harz), Annaburg and Prettin have to do with Luther? “Luther was here” is using the 500th anniversary of the Reformation as a reason to draw attention to all those places in Saxony-Anhalt where Martin Luther actually spent time, allegedly spent time and which are linked to the legends surrounding Luther.
This website offers you brief information, pictures and quotes sources on all of Luther’s places in Saxony-Anhalt. The maps help you to orientate. The chronology helps you to follow the journey of Luther from his birth to his death, and to put the different places into context. This creates a trail of places and stories which invite you to explore Saxony-Anhalt, the “Cradle of the Reformation”.
“Luther was here” is a project partnered by the State Office for the Preservation of Historical Monuments and Archaeology in Saxony-Anhalt and the Investment and Marketing Corporation of Saxony-Anhalt".
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In Magdeburg konnte die Lehre Luthers sehr früh Fuß fassen. Schon seit 1521 hatte es gegen den Widerstand des Stadtrates und der Altgläubigen in den Pfarrkirchen evangelische Predigten gegeben. Der seit Jahrhunderten schwelende Konflikt zwischen der nach Autonomie strebenden Stadt und den erzbischöflichen Stadtherren wurde durch die Ausbreitung der Reformation weiter angefacht. Es kam zu Unruhen. Der Magdeburger Bürgermeister Nikolaus Sturm rief im Sommer 1524 Martin Luther in die Stadt. Luthers Predigt am 26. Juni 1524 in der St. Johanniskirche markiert die Einführung der Reformation in Magdeburg.
Die Durchsetzung der Reformation in Magdeburg, in der Mitte 16. Jahrhundert mit etwa 40.000 Einwohnern eine der größten deutschen Städte, ist ein typisches Beispiel für die Reformation „von unten“. Denn während sich Teile der Bürgerschaft schon sehr früh zur Lehre Luthers bekannten, standen die Vertreter des Stadtrates zunächst mehrheitlich auf der Seite der Altgläubigen. Ihnen ging es darum, eine Konfrontation mit der erzbischöflichen Stadtregierung zu vermeiden. Die Reformation war in Magdeburg keine rein religiöse Bewegung. In ihr schwangen soziale und politische Forderungen mit, ging es doch auch darum, gegenüber dem Erzbischof städtische Freiheiten auszuweiten.
1521 hatte es in Magdeburg die ersten Predigten im Sinne Luthers gegeben. Als Hort der neuen Lehre erwies sich insbesondere das Augustinerkloster, das enge Verbindungen zum Reformator pflegte. Luther hatte das Kloster schon 1516 in seiner Funktion als Distriktvikar besucht. Auch die geografische Nähe zu Wittenberg wirkte als Motor für die Ausbreitung der Reformation in der Elbestadt.
Die evangelisch gesinnten Bürger ließen sich nicht davon abhalten, ‚lutherischer‘ Gottesdienste zu besuchen oder das Abendmahl in beiderlei Gestalt zu empfangen. Auch das 1521 erlassene Verbot gegen eine Verbreitung lutherischer Schriften konnte die Reformation nicht aufhalten. Es führte eher zu einer Verschärfung des innerstädtischen Konfliktes. Als dann im Mai 1524 ein Tuchmacher auf dem Magdeburger Marktplatz Lutherschriften verkaufte und Lutherlieder sang und daraufhin inhaftiert wurde, kam es zu Tumulten. Das Rathaus wurde gestürmt und der Tuchmacher befreit. Gewalttätige Übergriffe auf Klöster und den Klerus mehrten sich. Die Lage drohte zu eskalieren.
In dieser Situation rief der Magdeburger Bürgermeister Nikolaus Sturm Martin Luther in die Elbestadt. Luther war seit seinem Schulbesuch 1497/98 persönlich mit Sturm bekannt. Der Reformator traf am 24. Juni 1524 ein, nahm Quartier bei seinen Ordensbrüdern im Augustinerkloster und hielt dort eine Predigt. Zwei Tage später, am 26. Juni, predigte er unter großem Zulauf der Magdeburger Bürgerschaft in der St. Johanniskirche. Gemeinsam mit den evangelisch gesinnten Vertretern der Stadt wurden die entscheidenden Schritte zur Durchsetzung der Reformation eingeleitet: das Augustinerkloster wurde aufgelöst und der Stadt übergeben, in den Kirchen der Stadt wurden die Messe abgeschafft und evangelische Pfarrer eingesetzt. Nikolaus von Amsdorff, einer der engsten Mitstreiter Luthers, übernahm im September 1524 das Pfarramt der St.-Ulrichs-Kirche. Der ehemalige Augustinermönch Melchior Miritsch war schon im Juli 1524 in sein Amt als Prediger der Johanniskirche eingeführt worden.
Die Johanniskirche wurde durch Stadtbrände und Kriege mehrfach zerstört und danach immer wieder aufgebaut. Im Januar 1945 erlitt sie bei einem Bombenangriff auf Magdeburg schwere Schäden. 1991 begann ihr Wiederaufbau, der 1999 abgeschlossen war. Heute wird die Johanniskirche als Veranstaltungsort der Stadt Magdeburg genutzt.
Ingelore Buchholz / Wolf Hobohm (Hrsg.): Martin Luther in Magdeburg. Eine Sammlung von Quellen und Aufsätzen [Magdeburger Gesprächsreihe, Heft 8]. Oschersleben 1996.
Thomas Kaufmann: Das Ende der Reformation. Magdeburgs „Herrgotts Kanzlei“ (1548-1551/2). Tübingen 2003.
Maren Ballerstedt / Gabriele Köster / Cornelia Poenicke (Hrsg.): Magdeburg und die Reformation. Teil 1: Eine Stadt folgt Martin Luther [Magdeburger Schriften, Bd. 7]. Halle/Saale 2016.
Öffnungszeiten:
März bis Oktober
Montag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr
November bis Februar
Montag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Kontakt:
Johanniskirche
Stadthallen Magdeburg
Johannisbergstraße 1
39104 Magdeburg
Telefon: 0391 / 59 34 450 oder
Internet: www.mvgm.de