Luther was here
From Annaburg to Zerbst
Martin Luther – Eisleben, Mansfeld and Wittenberg are inseparably intertwined with the life and work of Martin Luther. Luther was born and died in Eisleben. He spent his childhood in Mansfeld. He worked for almost 38 years as a Bible professor, preacher and Reformer in Wittenberg. But what do Naumburg, Merseburg and Zeitz; Dessau, Zerbst and Wörlitz; Stolberg (Harz), Annaburg and Prettin have to do with Luther? “Luther was here” is using the 500th anniversary of the Reformation as a reason to draw attention to all those places in Saxony-Anhalt where Martin Luther actually spent time, allegedly spent time and which are linked to the legends surrounding Luther.
This website offers you brief information, pictures and quotes sources on all of Luther’s places in Saxony-Anhalt. The maps help you to orientate. The chronology helps you to follow the journey of Luther from his birth to his death, and to put the different places into context. This creates a trail of places and stories which invite you to explore Saxony-Anhalt, the “Cradle of the Reformation”.
“Luther was here” is a project partnered by the State Office for the Preservation of Historical Monuments and Archaeology in Saxony-Anhalt and the Investment and Marketing Corporation of Saxony-Anhalt".
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Das Naumburger Rathaus entstand in seiner heutigen Gestalt im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Die Vorgängerbauten waren bei den großen Stadtbränden 1457 und 1481 zerstört worden. Auch als der verehrende Brand des Jahres 1517 in der Stadt wütete, wurde das Rathaus ein Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau nahm über zehn Jahre in Anspruch und war erst 1528 abgeschlossen. Am 21. Januar 1542, einen Tag nach seiner Weihe zum ersten evangelischen Bischof des Bistums Naumburg-Zeitz, nahm Nikolaus von Amsdorf im Rathaus die Huldigung des Naumburger Rates und der Bürgergemeinde entgegen.
Am 20. Januar 1542 war Nikolaus von Amsdorf im Naumburger Dom von Martin Luther zum ersten evangelischen Bischof des Bistums Naumburg-Zeitz ordiniert worden. Nach der Ordination hatte er unter Glockengeläut auf dem Bischofsstuhl platzgenommen und die Glückwünsche seines Schutzherrn, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, entgegengenommen. Nach der Zeremonie wurden Amsdorf, Luther, Spalatin sowie der Abt des Naumburger Georgenklosters Thomas Hebenstreit vom Kurfürsten zu einem Festmahl eingeladen. In der weitgehend protestantisch gewordenen Stadt Naumburg war die Freude über den neuen Bischof sehr groß. Ein Chronist des 16. Jahrhunderts berichtet, wie die gesamte Stadtbevölkerung ausgelassen feierte und wie sie Gott für die Gnade und Güte dankten, ihnen einen evangelischen Landesfürsten und frommen Bischof beschert zu haben.
Nun wurde dem Naumburger Bürgermeister, den Ratsherren und der gesamten Bürgergemeinde aufgetragen, sich dem neuen Bischof als gehorsame Untertanen zu erweisen und ihm zu huldigen, das heißt ein Treuegelübte zu leisten und ihn als weltliche Obrigkeit im Stift anzuerkennen. Die Huldigung, die am 21. Januar 1542 zwischen sieben und acht Uhr im Rathaus stattfand, bildete den Abschluss der Bischofseinsetzung.
Die von den Naumburgern zu leistende Eidesformel wich allerdings in ihrer Formulierung erheblich von den bisherigen, gegenüber den katholischen Naumburger Bischöfen gegebenen Treuversprechen ab. Die wichtigste und offensichtlichste Änderung betraf die Wahl eines neuen Bischofs. So sollten sich der Rat und die Stadt nach dem Tode des Bischofs allein an die Naumburgische, sich zum reinen Evangelium „bekennende und haltende Kirche“ gebunden sehen. Sie hatten abzuwarten bis die Stände mit Genehmigung ihres Landesfürsten einen neuen Bischof gewählt hatten. So spielte das Domkapitel als Entscheidungsträger bei einer künftigen Bischofswahl keine Rolle mehr.
Problematisch für die Naumburger war die zweite Änderung. Der Huldigungseid enthielt nämlich einen Passus, wonach die Stadt nicht nur dem Bischof, sondern auch den nicht näher definierten „Befehlshabern“ ein Gehorsamsversprechen zu leisten hatten. Mit den „Befehlshabern“ waren die vom Kurfürsten eingesetzten und mit der weltlichen Verwaltung des Stifts beauftragten Beamten gemeint, deren rechtliche Stellung zum Bischof allerdings vollkommen offen blieb.
Diese Unklarheit löste Diskussionen aus. Mitglieder des Rates weigerten sich, den Treueid zu leisten. Erst nachdem die „Befehlshaber“ aus der Eidesformel gestrichen waren, konnte die Huldigung schließlich vollzogen werden. Allerdings waren 44 Personen erst gar nicht zur Eidesleistung erschienen. Anderen Bürgern, die sich vor der Eidesleistung wegschleichen wollten, wurde der Ausgang verwehrt.
Nach seiner Huldigung reiste Amsdorf noch am gleichen Tag mit seinen Wittenberger Freunden nach Zeitz, um in der dortigen Bischofsburg seine neue Residenz zu beziehen. Am 22. Januar 1542 hielt er in der Zeitzer Stiftskirche seine Antrittspredigt.
Heinrich Bergner: Bechreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Naumburg. Halle / Saale 1903, S. 282-289.
Peter Brunner: Nikolaus von Amsdorf als Bischof von Naumburg [Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte, Nr. 179]. Gütersloh 1961.
Ernst Hoffmann: Naumburg A. S. im Zeitalter der Reformation. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt und des Bistums. Leipzig 1901.
Bericht über die Wahl und die Einführung des Nicolaus von Amsdorf als Bischof zu Naumburg, in: Neue Mitteilungen aus dem Gebiet historisch-antiquarischen Forschung 2 (1836), S. 155–228.
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