Luther was here
From Annaburg to Zerbst
Martin Luther – Eisleben, Mansfeld and Wittenberg are inseparably intertwined with the life and work of Martin Luther. Luther was born and died in Eisleben. He spent his childhood in Mansfeld. He worked for almost 38 years as a Bible professor, preacher and Reformer in Wittenberg. But what do Naumburg, Merseburg and Zeitz; Dessau, Zerbst and Wörlitz; Stolberg (Harz), Annaburg and Prettin have to do with Luther? “Luther was here” is using the 500th anniversary of the Reformation as a reason to draw attention to all those places in Saxony-Anhalt where Martin Luther actually spent time, allegedly spent time and which are linked to the legends surrounding Luther.
This website offers you brief information, pictures and quotes sources on all of Luther’s places in Saxony-Anhalt. The maps help you to orientate. The chronology helps you to follow the journey of Luther from his birth to his death, and to put the different places into context. This creates a trail of places and stories which invite you to explore Saxony-Anhalt, the “Cradle of the Reformation”.
“Luther was here” is a project partnered by the State Office for the Preservation of Historical Monuments and Archaeology in Saxony-Anhalt and the Investment and Marketing Corporation of Saxony-Anhalt".
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Stolberg ist von Höhenkämmen umgeben. Unternimmt man einen Aufstieg, eröffnet sich ein wunderbarer Panoramablick über die kleine Stadt im Harz. Eine Stadtchronik berichtet, dass auch Luther bei seinem Besuch im April 1525 einen Spaziergang auf den Hügeln unternahm. Im Beisein seines Freundes Wilhelm Reiffenstein verglich er die Stadt mit einem Vogel. Das Schloss sei der Kopf, die beiden Gassen die Flügel, der Markt bilde den Rumpf und die Niedergasse den Schwanz. Bis heute erinnert die Lutherbuche an dieses Ereignis.
Bei seinem Aufenthalt in Stolberg am 21. April 1525 nutzte Luther offenbar die Gelegenheit, gemeinsam mit seinem Gastgeber und Freund, dem gräflichen Rentmeister Wilhelm Reiffenstein, einen ausgiebigen Spaziergang auf den umliegenden Höhenzügen zu unternehmen. Zumindest lebt bis heute in Stolberg die Legende fort, Luther habe von dort die Stadt mit einem Vogel verglichen. In der 1717 veröffentlichten „Stolbergischen Kirchen- und Stadt-Historie“ von Johann Arnold Zeitfuchs hat sich dazu folgender Eintrag überliefert: „Als ann. 1525. Freytages nach Ostern Lutherus hier gepredigt und mit Hr. Wilhelm Reiffensteinen nachgehends auf den Berg spatziret, verglich der Doctor die Stadt gar füglich einem Vogel. Das Schloß, vermeinte er, wäre der Kopff, die 2. Gassen wären die Flügel, der Marckt der Rumpff, die Niedergasse der Schwantz.“ Eine Holztafel an der Lutherbuche im Tiergarten erinnert an dieses Ereignis.
Bäume galten in vorzeitlichen Kulturen als Symbole der Kraft und Stärke, in allen Hochreligionen der Welt wird ihnen eine besondere göttliche Bedeutung zugeschrieben. Bäume wurden als Heiligtümer verehrt und waren im Mittelalter Ziele für Wallfahren, was die Wittenberger Reformatoren zu beißender Polemik herausforderte. Gleichwohl betrachtete auch Luther Bäume als Schöpfungen Gottes. Er selbst verglich die Fülle und Pracht des Waldes mit der Heiligen Schrift und widmete sich der Pflege von Fruchtbäumen. Zahllos sind die Buchen, Linden und Eichen unter denen Luther gepredigt haben soll.
Das Pflanzen von Bäumen, mit denen man an Luther erinnerte, war vor allem im 19. Jahrhundert Teil der protestantischen Erinnerungskultur und zugleich Ausdruck einer spezifisch bürgerlichen Festfrömmigkeit. Anlässlich Luthers 400. Geburtstag im Jahr 1883 setzte im Deutschen Reich eine regelrechte Pflanzungswelle ein. Als das „Deutsche Pfarrerblatt“ 1937/38 im Zeichen eines national überhöhten Luther seine Leser dazu aufrief, „Luther-Erinnerungsstätten“ zu nennen, wurden über 500 Luther-Bäume gezählt.
Die Stolberger Lutherbuche scheint jedoch älteren Datums zu sein, denn sie war, wie die Stadtchronik berichtet, 1883 bereits vorhanden und wurde in die damaligen Jubiläumsfeierlichkeiten zu Luthers 400. Geburtstag eingebunden. Der umliegende Platz ist schon 1868 als „Lutherplatz“ bekannt gewesen und wurde zu dieser Zeit vom örtlichen Verschönerungsverein mit Bänken versehen. Wann die Holztafel an der Lutherbuche befestigt wurde, konnte bisher nicht geklärt werden.
Johann Arnold Zeitfuchs: Stolbergische Kirchen- und Stadt-Historie, Frankfurt / Leipzig 1717, S. 355.
Volkmar Joestel: „ Hier stehe ich“ Luthermythen und ihre Schauplätze. Wettin-Löbejün 2013
Die Lutherbuche ist über mehrere Aufstiege ganzjährig erreichbar. Vom Markplatz gelangt man in südöstlicher Richtung in die Niedergasse. Am Geburtshaus Thomas Müntzer biegt man rechts in die Stubengasse ein und folgt der Ausschilderung.
Kontakt:
Tourist-Information Stolberg
Markt 2
06536 Südharz / OT Stolberg
Tel.: 034654 / 454
E-Mail: info@tourismus-suedharz.de
Internet: http://www.tourismus-suedharz.de/information-service/