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Sachsen-Anhalt

Lutherstätte

Lutherstadt Wittenberg:
Die Wiege der Reformation

Wiege der Reformation

LUTHERstadt wittenberg

Wittenberg ist unbestritten ein lohnenswertes Ziel für eine Kulturreise, denn hier lebte und wirkte Martin Luther. Keine andere Stadt ist so mit der Reformation verbunden wie die Lutherstadt an der Elbe. Die Reformation nahm hier ihren Anfang. Als Hauptstadt des sächsischen Kurkreises und herzogliche und kurfürstliche Residenz von Sachsen-Wittenberg machte Kurfürst Friedrich der Weise Wittenberg zu einem führenden geistigen und kulturellen Zentrum Europas. Renaissancegebäude aus dieser Blütezeit bestimmen noch heute das Stadtbild.

Im Jahr 1512 wurde Luther als Professor für Bibelkunde an die Wittenberger Universität geholt. Zwei Jahre später berief man ihn als Prediger der Wittenberger Stadtkirche, auf deren Kanzel er über 30 Jahre lang die Bibel auslegte. Der Überlieferung nach schlug Luther hier am 31. Oktober 1517 an das Portal der Schlosskirche seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an und machte Wittenberg zum Ausgangspunkt der Reformation, einer Bewegung von historischer Tragweite.

In der Stadt an der Elbe heiratete Martin Luther die ehemalige Nonne Katharina von Bora, hier ließ er seine Kinder taufen und schließlich wurde er am 22. Februar 1546 in der Schlosskirche unter der Kanzel beigesetzt. Das reformationsgeschichtliche Ensemble Wittenbergs aus Schlosskirche, Stadtkirche, Lutherhaus und Melanchthonhaus gehört seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Lutherstadt Wittenberg erleben

In Wittenberg steht das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt – das Lutherhaus. Hier lebte der Reformator zuerst als Mönch und später als Ehemann und Vater, verfasste seine Schriften und unterrichtete Studenten. Die Ausstellung im Lutherhaus erzählt vom Leben und Werk des Reformators, aber auch von seinem familiären Alltag und der reichen Wirkungsgeschichte. Besonders sehenswert sind die Kanzel Luthers aus der Stadtkirche, die Zehn-Gebote-Tafel von Lucas Cranach und eine Mönchskutte Luthers.

Herzstück des Rundgangs durch das Haus ist die Lutherstube, die weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben ist. Ein Muss für Wittenberg-Besucher ist die Tür der Schlosskirche, an die Luther 1517 seine 95 Thesen schlug.

Als das schönste Bürgerhaus der Stadt gilt das Wohnhaus Philipp Melanchthons – das Melanchthonhaus. Kurfürst Johann Friedrich ließ das Renaissance-Bauwerk mit dem markanten Giebel für Melanchthons Familie und seine studentischen Gäste bauen. Im Obergeschoss ließ der preußische Staat bereits 1898 das Studier- und Sterbezimmer des Gelehrten nachbilden. Mehr als 400 Gemälde, Grafiken und Drucke dokumentieren das Leben und Wirken des großen Universalgelehrten und engsten Weggefährten Luthers. Die Wittenberger Stadtkirche St. Marien gilt als die "Mutterkirche der Reformation". Ihr kam eine ganz besondere Bedeutung zu – sie war seit 1514 Luthers Predigtstätte. In dem ältesten Gebäude der Stadt wurde die Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher Sprache gefeiert und erstmals das Abendmahl in Brot und Wein an die Gemeinde ausgegeben.

Lucas Cranach der Ältere war eine schillernde Persönlichkeit. Auch ihn holte Kurfürst Friedrich der Weise aus dem fränkischen Kronach an seinen Hof nach Wittenberg, wo er über 40 Jahre lebte und arbeitete. Die Cranach-Höfe, wo der Maler mit seiner Familie gelebt und gearbeitet hat, sind noch heute in der Altstadt zu besichtigen und dienen als Ausstellungsräume, Galerielädchen und Gästewohnungen.

Auf dem Wittenberger Marktplatz stehen die beiden bedeutendsten Bürger der Stadt aus Bronze – Luther und Melanchthon. Im Restaurant "Wittenberger Hof" können Gäste wie zu Luthers Zeit speisen.

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Lutherstadt Wittenberg - wo alles begann

Was es in der Lutherstadt Wittenberg zu sehen gibt

auf den Spuren Martin Luthers

LUTHERHAUS

Das Lutherhaus wurde als Augustinerkloster ab 1504 erbaut. Über 35 Jahre war es Martin Luthers Hauptwirkungsstätte . Hier lebte er seit seiner Ankunft in Wittenberg im September 1508, zunächst als Mönch, ab 1525 dann zusammen mit seiner Familie. Hier hielt er Vorlesungen vor Studenten aus ganz Europa, hier entstanden seine Schriften, die die Welt veränderten. Seit 1883 ist das Lutherhaus als Museum für Besucher geöffnet und heute das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt.

Öffnungszeiten

April bis Oktober
Montag bis Sonntag 9.00-18.00 Uhr

November bis März
Dienstag bis Sonntag 10.-17.00 Uhr
Montag Ruhetag

Kontakt

Lutherhaus Wittenberg
Collegienstraße 54
06886 Lutherstadt Wittenberg

Telefon: +49 (0)3491 4203118
Fax: +49 (0)3491 4203270
Mail: info@martinluther.de
Web: www.lutherstadt-wittenberg.de

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Das Zimmer von Martin Luther im Lutherhaus

DAUERAUSSTELLUNG: "Martin Luther – Leben, Werk & Wirkung"

Die Dauerausstellung erzählt vom Leben und Wirken Martin Luthers sowie von den Veränderungen zur Zeit der Reformation. Eine besondere Aura entfaltet die Lutherstube, die weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben ist. Hier fanden die berühmten Tischgespräche des Reformators statt. Weitere eindrucksvolle Räume sind das Refektorium und der Große Hörsaal mit seiner prachtvollen Ausstattung. Ausgestellt sind ausschließlich Originale, darunter Luthers Bibel und viele wertvolle Drucke, Handschriften und Flugschriften sowie zahlreiche Cranach-Gemälde.

SCHLOSSKIRCHE

Einer der Höhepunkte beim Städteurlaub oder der Kurzreise nach Wittenberg ist der Besuch der Schlosskirche. Hier soll Luther am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen an die Tür des Hauteingangs geschlagen haben. Ob der Thesenanschlag tatsächlich so stattgefunden hat,  wird von Historikern zwar heute angezweifelt, aber das Kirchenportal bleibt dennoch unlösbar mit dem Reformator und seinem Veränderungswillen verbunden. An den mutmaßlichen Anschlag der Thesen erinnert heute eine bronzene "Thesentür" aus dem Jahre 1858. Die Originaltür ging im Siebenjährigen Krieg verloren. Die Thesentür befindet sich an der nördlichen Außenwand der Schlosskirche.

Die Wittenberger Schlosskirche atmet Geschichte: Kurfürst Friedrich der Weise lies ab 1489 an Stelle der alten Wittenberger Burg ein vierflügliges Renaissanceschloss bauen. Die Schlosskirche bildet den Nordostflügel der einstigen Schlossanlage. Vier Tage nach Luthers Tod in  Eisleben wurde er in der Schlosskirche zu Wittenberg nahe der Kanzel begraben. Sein Sarg befindet sich 2,40 Meter tief im Erdboden. Auch sein Mitstreiter und Freund Philipp Melanchthon ist hier begraben. Unter der Eingangshalle befindet sich die Gruft der askanischen Kurfürsten.

Die Schlosskirche wurde 1503 als katholische Schloss- und Stiftskirche "Allerheiligen" geweiht. 1525 wurden die Messen abgeschafft und der evangelische Gottesdienst eingeführt. Während des Siebenjährigen Krieges 1760 wurde die Kirche fast völlig zerstört. Die heutige Gestalt des Innenraumes stammt aus der Zeit von 1883 bis 1892. Die Weltkriege überstand die Schlosskirche weitgehend unbeschädigt.

Die Schlosskirche diente von 1507 bis 1815 der Wittenberg Universität "Leucorea" als Universitätskirche und als Begräbnisstätte der Professoren. Heute wird die Schlosskirche für Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Kirchenmusik mit der bekannten Ladegast-Orgel genutzt. Jährlich besuchen etwa 180.000 Gäste aus aller Welt die Gedenkstätte der Reformation.

Kontakt

Schlosskirche Wittenberg
Schlossplatz
06886 Lutherstadt Wittenberg

Telefon: +49 (0)3491 402585
Mail: info@schlosskirche-wittenberg.de

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Schlosskirche in Lutherstadt Wittenberg

MELANCHTHONHAUS

Das Melanchthonhaus in Wittenberg ist ein architektonisches Kleinod. Das Renaissance-Bauwerk mit dem markanten Giebel gilt als eines der schönsten Häuser der Stadt. Es steht auf der Liste der UNESCO Welterbestätten.

Philipp Melanchthon wohnte seit seiner Ankunft in Wittenberg 1518 auf dem Grundstück in der heutigen Collegienstraße 60. Ursprünglich lebte er dort in einem schlichten Fachwerkhaus, zuerst als Junggeselle, ab 1520 dann zusammen mit seiner Frau. Kurfürst Johann Friedrich hat das dreigeschossige Gebäude 1536 errichten lassen, um Philipp Melanchthon, den Lehrer Deutschlands, an seine Universität zu binden. Das Haus bot Raum für Melanchthons Familie und für Studenten. 1845 erwarb der preußische Staat das Gebäude und ließ 1898/99 im ersten Obergeschoss das Studier- und Sterbezimmer des Gelehrten nachbilden.

Öffnungszeiten

1. April bis 31. Oktober
Montag-Sonntag 10.00–18.00 Uhr

1. November bis 31. März
Dienstag-Sonntag 10.00–17.00 Uhr
Montag Ruhetag

Kontakt

Melanchthonhaus
Collegienstraße 60
06886 Lutherstadt Wittenberg

Telefon: +49 (0)3491 4203110
Fax: +49 (0)3491 4203270
Mail: melanchthonhaus@martluther.de 

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Melanchthonhaus in Lutherstadt Wittenberg

DAUERAUSSTELLUNG: "Leben – Werk – Wirkung"

Das wichtigste Objekt der neuen Ausstellung ist das Haus selbst. Informationen über Melanchthon als Mensch, Ehemann und Familienvater werden für die Besucher in moderner Form visualisiert. Das Herzstück des Rundgangs durch das Melanchthonhaus bleibt das Studier- und Sterbezimmer des Gelehrten mit seiner historistischen Ausstattung. Auf dem Nachbargrundstück ist ein moderner Erweiterungsbau entstanden, der es nun ermöglicht, die 390 Originalexponate auf fast 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu zeigen. In diesen Räumen steht Philipp Melanchthon mit seinem vielfältigen Werk im Mittelpunkt: der Gelehrte und Reformator, der Außenminister der Reformation, der Verfasser des Augsburger Bekenntnisses. Unter den Exponaten befindet sich unter anderem ein überlebensgroßes, aufwendig restauriertes Porträt Melanchthons.

Die Ausstellung wurde so konzipiert, dass sie auch Kinder begeistert: Sie erhalten einen Schlüssel, mit dem sie Truhen und Schränke öffnen können. Melanchthons zehnjährige Tochter Magdalena führt sie durchs die Reformationsgeschichte und durch den Alltag ihrer Familie.

STADTKIRCHE ST. MARIEN

In der Wittenberger Stadtkirche St. Marien lassen sich noch heute viele reformatorische Zeugnisse entdecken. Als das älteste Gebäude der Lutherstadt Wittenberg zählt es zu den UNESCO-Welterbestätten. Hier predigte einst der Reformator Martin Luther. Seine Kanzel ist bis heute erhalten und eine Leihgabe im Lutherhaus. Sein Weggefährte Johannes Bugenhagen erläuterte hier reformatorische Erkenntnisse. Der berühmte Maler Lucas Cranach der Ältere entwarf den Reformationsaltar, den man bei einer Führung bestaunen kann. Außerdem sind in der Kirche wertvolle Tafelbilder von Cranach, das kunstvoll dekorierte Taufbecken von Hermann Vischer, das älteste Stück der Kirche, sowie die prunkvolle Orgel und die Sakristei mit zeitgenössischer Kunst zu sehen.

Öffnungszeiten

Ostern bis Oktober
Montag-Samstag 10.00-18.00 Uhr
Sonntag 11.30-18.00 Uhr

November bis Ostern
Montag-Samstag 10.00-16.00 Uhr
Sonntag 11.30-16.00 Uhr

Kontakt

Evangelische Stadt- und Pfarrkirche St. Marien
Jüdenstraße 36
Lutherstadt Wittenberg

Telefon: +49 (0)3491 404415
Mail: naumann@kirche-wittenberg.de

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Markt mit Stadtkirche in Lutherstadt Wittenberg

CRANACH-HÖFE

Der berühmte Maler, Grafiker und Buchdrucker Lucas Cranach der Ältere (1472 in Kronach geboren, 1553 in Weimar verstorben) verbrachte mehr als 45 Jahre seines bewegten Lebens in der Lutherstadt Wittenberg, wo er die bedeutendste Kunstwerkstatt seiner Zeit unterhielt. Hier schuf er jene Gemälde, die heute in den großen Museen der Welt ausgestellt sind: Er porträtierte Reformatoren wie Martin Luther und Philipp Melanchthon, malte Kurfürsten und schuf Altarbilder.

Martin Luther war ein Freund des Künstlers. Im Jahr 1505 berief Kurfürst Friedrich der Weise den Maler Lucas an seinen Hof in Wittenberg. Cranach lebte zunächst in der Malerstube im Schloss. 1512 erwarb er das Grundstück Markt 4 sowie das benachbarte Grundstück Markt 3. Wahrscheinlich hatte Cranach 1512 geheiratet und zog mit seiner Familie an den Markt.

Um 1517/18 verkaufte er die Anwesen am Markt, vermutlich, weil sie für die wachsende Werkstatt zu klein wurden. Er erwarb 1518 das Grundstück Schlossstraße 1, den größten Wittenberger Hof. 1522 kaufte er den Markt 4 zurück und richtete hier die mit seinem Geschäftspartner Christian Döring gegründete Druckerei ein. Unter anderem verlegte und illustrierte er das Neue Testament Martin Luthers in deutscher Sprache.

Heute stehen beide Cranach-Höfe unter Denkmalschutz und locken mit Kunsthandwerk, Kultur und Gastronomie in geschichtsträchtigem Ambiente. Am Markt 4 ist die Dauerausstellung "Cranachs Welt" zu sehen, in der Schlossstraße 1 kann man die historische Druckerstube besichtigen.

Kontakt

Cranach Stiftung
Markt 4
06886 Lutherstadt Wittenberg

Telefon: +49 (0)3491 4201911
Mail: cranach-hoefe@t-online.de oder cranach-stiftung@web.de

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Cranach-Höfe, Lutherstadt Wittenberg

Führungen

Führungen zu Lucas Cranach und den Cranach-Höfen sowie zu den Sonderausstellungen sind jederzeit nach Anmeldung möglich.

Historischer Rundgang: "Auf den Spuren Lucas Cranachs des Älteren"

Für Gruppen wird ein kulturhistorischen Rundgang durch die Cranach-Höfe angeboten. Räume, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind, können besucht werden, man kann am Nachbau einer historischen Druckerpresse drucken und wird von Cranachs Magd Adelheid zu einem kleinen Mahl eingeladen.

Gruppengröße: 10-20 Dauer: ca. 120-150 MinutenEintrittspreis: 14,00 Euro pro Person

HISTORISCHE DRUCKERSTUBE

Im Cranach-Hof in der Schlossstraße 1 befindet sich ein Schatz aus vergangenen Zeiten – eine historische Druckerstube, betrieben von Andreas Metschke. Auf den Spuren von Gutenberg, Cranach und vielen anderen kann man hier Geschichte live erleben.

Die Wände hängen voll mit den verschiedensten Drucken. Mal einfarbig, mal bunt, Porträts, Einladungen, Sprüche – alles, was mit Tinte auf Papier passieren kann, wird hier hergestellt wie schon vor 500 Jahren. Die Druckerpresse steht mächtig in der Ecke und wartet darauf, in Betrieb genommen zu werden. Die andere Hälfte des Raumes ist mit massiven Schränken belegt, in denen sich Lettern der verschiedensten Schriftarten in den Setzkästen stapeln.

Andreas Metschke ist gelernter Drucker. Seit 26 Jahren übt er seinen Beruf darüber hinaus auch historisch aus. Schrift und Worte sind seine Passion ebenso wie die Sprache, bzw. ihre Entwicklung. „Es ist traurig, dass fast niemand mehr einen Duden besitzt“, meint er und prangert den Verfall der Sprache an. Sein eigener Duden dürfte wohl viele der Worte, die heute sehr geläufig sind, nicht enthalten – zumindest lässt darauf dessen historisches Aussehen schließen.

Das Prinzip einer mechanischen Druckerpresse ist nicht sehr schwierig: Eine Druckplatte wird mit Lettern zu einer Druckform besetzt und in die Druckerpresse gespannt. Eine Walze trägt die Tinte auf die Druckform, welche dann auf einen Bedruckstoff gepresst wird. So wird ein Abdruck erzeugt. Die Druckerpresse in dieser Werkstatt ist zwar nicht aus dem 15. Jahrhundert, aber das Prinzip ist das Gleiche.

Das Setzen der Druckform dauert zwischen 30 und 60 Minuten, je nach Motiv. Das Drucken selbst ist dann der kürzeste Teil des Prozesses. Wenn man dabei zusieht, wie rasend schnell sich die fertig gedruckten Blätter stapeln – immer mit einem Schmierblatt dazwischen, sodass ja nichts abfärbt – kann man sich von dem Schauspiel schon mal hypnotisieren lassen. Schlussendlich trocknet der Druck dann noch 24 Stunden, wobei das je nach Tinte und Bedruckstoff länger oder kürzer dauern kann.

Luther sieht man in der Druckerwerkstatt an jeder Ecke: Ob trocknende Drucke mit Sprüchen, Porträts oder Vorlagen. Überall stößt man auf den Reformator. Sogar, wenn man sich die Schränke voller Lettern der verschiedensten Schriftarten ansieht. Hier befindet sich nämlich auch die Schriftart "Rundgotisch". Luther verwendete für seine Bibel genau jene, weil sie für jeden leicht zu entziffern war. Ohne Schnörkel, Serifen oder andere Verzierungen ist sie gut und klar lesbar. Genau das Richtige für Luthers Botschaft.

Noch während wir uns in der Druckerwerkstatt umsehen, strecken immer wieder größere und kleinere Reisegruppen ihre Köpfe herein und sehen Andreas Metschke bei der Arbeit zu. Dieser erlaubt sich auch den ein oder anderen Spaß mit den Touristen und Touristinnen, ganz beiläufig, während er die schwere Maschine bedient. Wer sich für Buchdruck und seine Geschichte interessiert, ist hier absolut richtig. Und wer sogar selbst mal etwas drucken will, hat bei einer Führung dazu die Möglichkeit. Auch Drucke kann man bestellen.

Kontakt

Historische Druckerstube
Schlossstraße 1
06886 Lutherstadt Wittenberg

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In der historischen Druckerstube auf dem Cranachhof in der Lutherstadt Wittenberg
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